Wie es trotz Distanz gelingt, Nähe zu schaffen: Für Angehörige, die nicht am selben Ort sein können

22. August 2025

Es ist nicht zwingend notwendig, dass man im selben Haushalt lebt, um zu pflegen. Viele Angehörige leben in einer anderen Stadt, haben berufliche Verpflichtungen oder kümmern sich um ihre eigene Familie. Oft lastet das Empfinden, „nicht da sein zu können“, schwer auf einem. Es ist jedoch möglich, auch auf Distanz Nähe und Verbundenheit zu demonstrieren. Pflegebedürftige können sich auch dann gesehen und wertgeschätzt fühlen, wenn Angehörige nicht täglich anwesend sind, wenn die passenden Wege, Rituale und Unterstützungsangebote genutzt werden.


Kleine Gesten schaffen emotionale Nähe

Körperliche Präsenz allein schafft keine Nähe; entscheidend ist auch das Gefühl, dass jemand an einen denkt. Auch kleine Gesten können dieses Gefühl erzeugen: ein regelmäßiger Anruf, eine handgeschriebene Karte, ein Foto oder ein Lieblingslied, das via Sprachnachricht geteilt wird. Rituale wie ein festes Telefonat am Sonntagabend oder ein Videocall zur Kaffeepause werden besonders von älteren Menschen geschätzt. Diese kleinen Konstanten bieten Halt und Verlässlichkeit.


Unterstützung durch einen Pflegedienst

Für diejenigen, die nicht persönlich anwesend sein können, ist Unterstützung notwendig, auf die man sich verlassen kann. Ein ambulanter Pflegedienst wie die Pflegesonne übernimmt dabei weitreichendere Aufgaben als nur pflegerische Tätigkeiten. Pflegekräfte spielen als Bezugspersonen im Alltag eine wichtige Rolle: Sie hören zu, begleiten und nehmen Veränderungen aufmerksam wahr. Familienangehörige können sicher sein, dass ihre Lieben nicht alleine sind. Zudem haben sie einen Kontaktperson, die ihnen Rückmeldungen gibt und mit ihnen nach Lösungen sucht.


Gemeinschaft erleben

Das soziale Umfeld ist neben der pflegerischen Versorgung von großer Bedeutung. Weniger mobile Pflegebedürftige sind gefährdet, in Isolation zu geraten. An dieser Stelle können Verwandte aus der Distanz aktiv werden, indem sie dafür sorgen, dass Gruppenangebote wahrgenommen werden. Der Sonnen-Treff der Pflegesonne ist ein Beispiel dafür: Hier können Senioren gemeinsam lachen, spielen, essen und sich aktiv betätigen. Es ist für Angehörige, die in größerer Distanz wohnen, beruhigend zu wissen, dass ihre Liebsten nicht allein sind, sondern in Gesellschaft und gut aufgehoben.


Verantwortung teilen

Viele Angehörige haben ein schlechtes Gewissen, weil sie nicht in der Lage sind, täglich selbst Unterstützung zu bieten. Pflege muss nicht allein getragen werden – im Gegenteil: Sie gelingt am besten, wenn die Verantwortung geteilt wird. Das können Pflegedienste, aber auch Nachbarn, Freunde oder Freiwillige übernehmen. Gemeinsam füreinander da zu sein, schafft ein Gefühl der Nähe. Auch aus der Distanz können Verwandte diese Netzwerke initiieren und aufrechterhalten.



Nicht nur die Distanz zählt

Auch wer nicht vor Ort lebt, ist ein bedeutender Bestandteil des Pflegealltags. Nähe beinhaltet nicht nur die physische Anwesenheit, sondern auch eine aufmerksame, zuverlässige und liebevolle Verbindung. Kleine Gesten, moderne Kommunikationsmittel und die Hilfe von Pflegediensten wie der Pflegesonne können dazu beitragen, dass auch über große Distanzen ein Gefühl von Geborgenheit entsteht.

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Wenn ein naher Angehöriger plötzlich pflegebedürftig wird, bricht eine Welt zusammen. Die Diagnose, die veränderte Lebenssituation, die neuen Verantwortungen – all das stürzt oft plötzlich und ohne Vorwarnung auf Familien zu. Doch auch in solchen Momenten gibt es Wege, Schritt für Schritt vorzugehen, um Sicherheit zu gewinnen und notwendige Unterstützung aufzubauen. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen die ersten Schritte vor, die Sie direkt nach dem Eintritt eines Pflegefalls ergreifen können, und zeige auf, welche Hilfen und Leistungen Ihnen zur Verfügung stehen. Den Pflegebedarf feststellen und einschätzen Der erste Schritt: realistisch einschätzen, welche Hilfe tatsächlich gebraucht wird. Dabei geht es nicht nur um körperliche Unterstützung (Waschen, Anziehen, Bewegung), sondern auch um Haushalt, Betreuung, medizinische Versorgung und Begleitung. Schreiben Sie auf, bei welchen Tätigkeiten Unterstützung nötig ist: Körperpflege & Mobilität Essen & Trinken Versorgung von Wohnung & Haushalt Medizinische Hilfe, Medikamente Soziale Betreuung, Begleitung im Alltag Diese Einschätzung ist später wichtig für die Begutachtung durch den Medizinischen Dienst (MD) und hilft Ihnen, zielgerichtete Hilfe zu beantragen. Pflegegrad beantragen Sobald der Pflegebedarf klarer ist, sollten Sie umgehend einen Antrag auf Leistungen der Pflegeversicherung, insbesondere einen Pflegegrad, stellen. Die gute Nachricht: Der Antrag ist relativ unkompliziert . Wichtige Hinweise: Der Antrag kann formlos erfolgen (z. B. per Brief, E-Mail oder telefonisch). Nach Antragstellung beauftragt die Pflegekasse den MD zur Begutachtung, um den Grad der Pflegebedürftigkeit zu bestimmen. Bei Ablehnung oder Unklarheiten haben Sie das Recht, Widerspruch einzulegen. Je früher Sie den Antrag stellen, desto schneller können Leistungen wie Pflegegeld, Pflegesachleistungen oder Unterstützung durch Pflegedienste greifen. Die passende Pflegeform und Hilfe organisieren Je nach Situation (Mobilität, Gesundheitszustand, Wohnsituation) kann ambulante Pflege sinnvoll sein. Prüfen Sie, ob ein ambulanter Pflegedienst in Ihrer Nähe unterstützen kann. Klären Sie, wer welche Aufgaben übernimmt – Angehörige, Nachbarn, Ehrenamtliche. Stellen Sie sicher, dass rechtliche Dinge geklärt sind: Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung, Patientenverfügung. Nutzen Sie Beratungsstellen und Pflegestützpunkte für individuelle Unterstützung. Wichtig: Pflege ist Teamarbeit – auch wenn es anfänglich überwältigend erscheint. Eigene Entlastung & Selbstfürsorge nicht vergessen Die Pflege neuer Angehöriger ist eine Daueraufgabe und körperlich sowie psychisch belastend. Damit Sie langfristig auch selbst gesund bleiben, ist es essenziell, früh Entlastung und Selbstfürsorge einzuplanen. Regelmäßig Ansprüche prüfen Der Pflegefall ist kein statischer Zustand – Bedürfnisse, Gesundheitszustand und Lebensumstände verändern sich. Daher ist es wichtig: Regelmäßig zu prüfen, ob der Pflegegrad noch passt oder eine Höherstufung nötig ist. Die Pflegeorganisation anzupassen (z. B. mehr Stunden, neue Hilfen). Unterstützungsangebote neu zu bewerten und gegebenenfalls zu wechseln. Den Kontakt zu Pflegeberatung, Pflegedienst und Netzwerken aufrechtzuerhalten. Schritt für Schritt Ein Pflegefall wirft die ganze Familie aus der Bahn. Aber Schritt für Schritt lässt sich Struktur, Unterstützung und Entlastung aufbauen. Mit einer stabilen Basis können Sie die Belastung reduzieren – auch in schwierigen Zeiten.